Die zukünftige Gemeinde (2)

Stärkung für den Weg

Geistliches Training
In der kommenden Gemeinde wird viel mehr Zeit verwendet werden, Menschen aufzubauen anstatt Gebäude und Organisationen. Veranstaltungen und Programme werden nicht mehr im Mittelpunkt stehen, das Hauptinteresse wird sein, dem Herrn zu gefallen und Jünger zu trainieren. Es wird nicht mehr darum gehen, Gemeindegebäude mit Menschen zu füllen, oberste Priorität wird die Zurüstung der einzelnen Gemeindeglieder zum Dienst haben. Man wird die Tätigkeit von Mentoren sehr wichtig nehmen (2. Tim. 2,2). Strukturen können zusammenbrechen, aber was man in Menschen investiert hat, besitzt Ewigkeitswert. Anders als in Bibelschulen wird es nicht um Wissensvermittlung, sondern um Charakterveränderung und praktische Umsetzung des Gelernten im Alltag gehen. Die Ausrichtung auf persönliche Vorbilder wird christusähnlichen Lebensstil hervorbringen. Die vollmächtige Lehre und Unterweisung werden die Denkweise und das Verhalten der Jünger auf richtungweisende Prinzipien lenken, die wichtig sind im Kampf gegen die zerstörerischen Einflüsse der Finsternis. Sie werden nicht gegen Menschen und menschengemachte Strukturen kämpfen, sondern gegen „die Gewalten, Mächte, Geister und Weltbeherrscher in der Finsternis“, die hinter unseren Problemen stehen, die wir in der Gesellschaft und in der Gemeinde haben (Eph. 6,12).
Gott wird in dieser Zeit die ursprüngliche Berufung der Gemeinde für Evangelisation und Mission wiederherstellen. Die Gemeinde wird voll mobilisiert und aufgerüstet um hinauszugehen und das „Land zu erobern“. Die Kraft Gottes wird wieder, wie zur Zeit der Urgemeinde, in vielen Zeichen und Wundern hervortreten (2. Kor. 12,12). Noch betet die heutige Gemeinde nicht effektiv genug, weil sie darin nicht gelehrt wurde und die Praxis fehlt. Die Folge davon ist Kraftlosigkeit. Das wird sich in der kommenden Gemeinde ändern, ihre Zeugnisse und Predigten werden große Kraft enthalten, weil viele entschiedene Beter im Hintergrund wirken. Dort, wo Gottes Pläne in der Vergangenheit nicht umgesetzt werden konnten, wird es nun Durchbrüche geben, weil der Level des Gebets angestiegen ist. Blockaden werden durchbrochen, verschlossene Türen geöffnet und das Reich der Finsternis wird stark unter Druck kommen. Gott wird seine Einsatztruppen selbst trainiern, damit sie „entsprechend der Regeln“ gut und erfolgreich kämpfen können.

Ein geistlicher Krieg
Die zunehmende Verdichtung feindlicher Aktivitäten im Unsichtbaren wird es notwendig machen, dass die Gemeinde in eine stärkere Einheit findet und ihren von Gott zugedachten Platz wirklich einnimmt. Das wird kein neuer kirchlicher Dachverband und keine freie christliche Bewegung sein, der sich viele Christen auf der Suche nach Neuem anschließen. Vielmehr werden es viele kleine und informelle Kampftruppen sein, die der Heiligen Geist unsichtbar koordiniert. Sie werden bereit sein, bis aufs Äußerste zu gehen, um die dunklen Wolken über Europa zu durchbrechen.
Die apostolischen Leute unter ihnen werden als kampferprobte Krieger voran gehen und den Kampf vor die Tore der Feinde bringen. Das Reich der Finsternis wird jede Gelegenheit nehmen, um sie hinterhältig anzugreifen. Wie die ersten Apostel werden sie auf erbitterte Widerstände treffen und Verfolgung erleiden. Sogar Gläubige werden gegen sie kämpfen, weil diese von Mächten geblendet werden und das aktuelle Handeln Gottes nicht erkennen können. Die eigentliche Gemeinde, die den Kampf austrägt, wird man in den üblichen denominationellen Strukturen nicht sehen. Mit der apostolisch- prophetischen Vollmacht wird sie den Mächten der Finsternis entgegentreten und die vom Feind besetzten Gebiete mit militärischer Präzision zurückerobern. Die Jünger, die in diesem geistlichen Krieg aktiv sind zeichnen sich durch einen apostolischen Lebensstil aus und führen ein wahres Leben als Botschafter an Christi statt. Kühnheit und Mut werden in ihrer Nachfolge sichtbar. Sie bringen die Dinge in Ordnung und leben mit ihren individuellen Gaben in ganzer Abhängigkeit von Gott.

Der apostolische Einfluss
Die Apostel richteten die Menschen allein auf das Wort Gottes aus (Apg. 6,4). Sie gaben der Gemeinde die nötige Orientierung, damit sie die Wege Gottes gehen konnte. Viele Pastoren heute haben diese apostolische Kühnheit verloren, oder sie haben sie nie gehabt, weil sie bei der Gemeinde nicht anecken wollen. Sie wagen es nicht, etwas zu predigen und zu tun, was zur Verstimmung der Gemeindeleitung, oder der Gläubigen führen könnte, da diese ihr Gehalt bezahlt. Die neue apostolische Gegenwart wird damit aufräumen, wie auch mit anderen Missständen, die sich in vielen Gemeinden entwickelt haben. Was jetzt zählt ist die Abhängigkeit von Gott und die ganze Hingabe. Wer in dieser Zeit noch Ansehen bei Menschen sucht, kann nicht bestehen vor dem brennenden Feuer des Heiligen Geistes. Das Wort wird wieder klar, eindeutig und ohne Kompromisse verkündigt. Und wie in den ersten Jahrhunderten werden die lokalen Ältesten der Gemeinde wieder mit den übergemeindlichen Aposteln und Propheten zusammenarbeiten (Apg.15). Es wird Schluss sein mit den verwässerten und verweltlichten Predigten und mit der Kontrolle der Gemeindeglieder durch Menschen.
Die schrittweise Wiederherstellung und Erneuerung wird die entstellte Gemeinde wieder in Ordnung bringen. Dazu muss sie strukturell verändert, gestärkt und befestigt werden. Unechtes und fleischliches Baumaterial, das achtlose und selbstsüchtige „Gemeindearbeiter“ eingebaut haben, wird dann entfernt (1. Kor. 3,10). Die Dinge werden jetzt schneller geschehen als vorher. Was bis dahin nur verschwommen von Gott in der Gemeinde zu erkennen war, wird nun deutlich sichtbar. Das Apostolische bringt die nötigen Leitlinien und die göttliche Ordnung in die Gemeinde und in das private Leben der Gläubigen zurück. Viele Dienste werden freigesetzt damit die Heiligen zum Dienst voll zugerüstet werden können. Die Leiter werden nicht mehr einer selbstsüchtigen Agenda folgen, sondern nur das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit im Fokus haben. Die Gemeinde wird ihre Leute nicht mehr für sich festhalten und kontrollieren wollen, sondern sie wird sie freilassen und viele zum Dienst aussenden.

Die prophetische Dimension der Gemeinde
Die Gemeinde wird so gut zugerüstet sein, dass sie in Vollmacht, die Verheißungen Gottes umsetzen kann und den Willen Gottes vom Himmel auf die Erde hernieder bringt. Alle Nachfolger Jesu müssen deshalb bereit sein Gottes Weinpresse auszuhalten und es Ihm erlauben, all das alte Zeug aus Ihrem Leben herauszupressen, damit der süße Wein aus Ihnen hervorkommen kann. Der Zerbruchsprozess der sie auf diese Ebene bringt, wird schmerzhaft aber erfolgreich sein. Wer sich für die Spezialarmee Gottes qualifizieren will, muss ihn durchlaufen. Die Hände der Streiter Gottes müssen sauber und ihr Herz muss rein sein (Psalm 24).
Ein Teil ihrer göttlichen Bestimmung wird es sein, Dinge aus der unsichtbaren prophetischen Ebene, welche seit längerem prophezeit wurden, jedoch noch nicht in Erfüllung gegangen sind, ins Sichtbare zu bringen, damit die Wiederherstellung beginnen kann. Die apostolisch- prophetische Agitation der Gemeinde wird alle Gesellschaftsbereiche betreffen und auch die gesamte Schöpfung als Ziel haben (Röm.8, 19).

Drei Arten von Christen
Es wird eine Zeit der Wende sein, in der sich drei Gruppen von Christen herauskristallisieren werden. Jede von ihnen wird eine eigene Rolle in der neuen Bewegung Gottes spielen.
Erstens, die Leute um David. Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt und halten sich an die richtigen Leute, die Gott für diese Zeit für einen speziellen Dienst vorbereitet und gesalbt hat. Sie sammeln sich außerhalb und zwischen den institutionellen Gemeindestrukturen, abseits des christlichen Mainstreams. Es wird sein wie damals, als sich in der Höhle Adullams viele verletzte, vormals gescheiterte und wenig angesehene Leute um David sammelten. Jesus selbst, ist ihr David und wird sie organisieren, befehligen und beauftragen. Sie werden größtenteils ohne offizielle, kirchliche oder gemeindliche Autorisierung für das Reich Gottes kämpfen und erfolgreich sein.
Zweitens, die Leute um Jonathan. Sie fühlen sich auch verbunden mit David und seinen Leuten, doch wissen sie sich weiterhin den traditionellen Kirchen- und Gemeindestrukturen verpflichtet. Jesus wird sie in ihrem Rahmen für Sein Königreich einsetzen. Ihre Stärke ist es, in Treue und Standhaftigkeit die Verteidigungslinien zu halten. In schwierigen innergemeindlichen Situationen und Konflikten wehren sie die falschen Brüder ab und setzen sich erfolgreich für die Wahrheit ein.
Drittens, die Leute um Saul. Das aktuelle Handeln Gottes haben sie nicht erkannt und halten deshalb an den Kirchen- und Gemeindetraditionen fest, als ob in ihnen Errettung und Heil zu finden wäre. Sie sehen es als dringliche Aufgabe, die Leute, die sich in der Wüste um David sammeln zu diffamieren und gegen sie zu kämpfen. Neben ihrer Unbeweglichkeit und Erstarrung verharren sie in persönlichem Fehlhalten und finden nicht den Weg zur Erneuerung.

(Teilweise Inspiriert durch das Buch „Die neue apostolische und prophetische Bewegung Gottes verstehen“, Mosy Madugba)

Richard Schutty

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